Orthopädische Medizin
Die Orthopädische Medizin ist eine evidenzinformierte Fortbildung des Vereins Physiotherapeutische Edukation (VPE), die teilweise auf den Methoden nach Dr. Cyriax basiert. Diese Kurse sind vor allem auf das Aufstellen einer genauen Arbeitshypothese der Weichteilpathologie gerichtet. die Behandlung ist sehr inklusiv, d.h. die Behandlung ist nicht nur auf die Lehre von James Cyriax basiert (Friktionen, Dehnungen, Kräftigungen), sondern vielen Techniken finden ihrer Anwendung, können jedoch besser durch anderen Anbietern (u.a. Myofaxcial Triggerpoint Therapie, Faszientechniken – Typaldos Konzept – Nervenmobilisationen). Diese Techniken werden jedoch ständig durch ein Lehrerteam der Texas Tech University Health Sciences Center, ein internationales, interdisziplinäres Team von Physiotherapeuten und Ärzten. auf dem aktuellsten wissenschaftlichen Stand und praxisorientiert weiterentwickelt wird.
Der Inhalt der OM Kurse umfasst eine tiefgehende Befunderhebung und auf diesem aufgebaut, das Auswählen und Erlernen der effizientesten Therapien für Weichteilpathologien des gesamten muskuloskelettalen Systems.
Die Kursserie umfasst 3 Kurse von drei Tagen (Kurs 1: Schulter, Ellenbogen; Kurs 2: Hand, Fuß; Kurs 3: Knie, Hüfte) . Diese können wahlweise als Ergänzung der MT Kurse besucht werden, jedoch auch einzeln besucht werden.
Der Leitgedanke der OM Kurse ist: eine präzise klinische Untersuchung und Arbeitshypothese ist für eine erfolsreiche Behandlung, sei es durch Manuelle Therapie, Injektionen oder andere medizinische Maßnahmen, unersetzlich.
Neben der Weiterbildung in 12 verpflichtenden Basismodulen in Manueller Therapie über 280 Unterrichtseinheiten, und die Kurse in Orthopädischer Medizin der Extremitäten, werden auch weitere Aufbaukurse unterschiedlicher Themen angeboten. Die OM Kurse erweitern insbesondere die Kompetenz differentialdiagnostisch verschiedene Weichteilpathologien zu erkennen um einen sicheren Therapieplanung entwickeln zu können.
Bildungsgutscheine und Prämiengutscheine sind direkt an den Veranstalter, VPE/BVBA Priorijlaan, 2, B-2900 Schoten zu richten.
Bemerkungen:
Anmeldungen, für einzelne Module, zur laufenden Kursserie sind auf Anfrage möglich.
Kurs 1
Thema Schulter
Dauer: 16 UE
„Der M. suraspinatus ist nicht der wichtigste Muskel der Schulter“
Inhalte:
• Genaue Informationen zur kapsuloligamentären und neuromuskulären Pathoanatomie
• Ein Update zu den Funktionen der Muskeln, die bei der Armelevation beteiligt sind
• Anatomie in vivo der Weichteile der Schulter, insbesondere der Rotatorenmanschette
• Differentialdiagnostische Interpretation von Befunden mit Erstellung von Arbeitshypothesen zu
o Internes versus externes Impingement,
o Bursitis subacromialis versus Pathologie der Rotatorenmanschette,
o Verletzungen des Labrums im Rahmen eines internen Impingements (posterior-superior versus superior (SLAP) versus anterior-superior)
• Behandlungsvorschläge:
o allgemeine Maßnahmen beim externen Impingement,
o spezifische Maßnahmen insbesondere bei akuter und chronischer Bursitis, bei Tendinitis und Tendinose (M. infraspinatus, M. subscapularis, M. supraspinatus).
o spezifische Maßnahmen beim internen Impingement, insbesondere mit Dehnung der hinteren Kapsel beim Impingement und belastetem Training der Rotatorenmanschette.
Thema: Ellenbogen
Dauer: 8 UE
„Nicht jeder laterale Ellenbogenschmerz ist ein Tennisellenbogen“
• Genaue Informationen zur kapsuloligamentären und neuromuskulären Pathoanatomie
• Ein Update zu den Funktionen der Muskeln, die bei der Extension und Flexion des Handgelenks beteiligt sind
• Anatomie in vivo der Weichteile des Ellenbogengelenks, insbesondere der Insertionen und Sehnen der Handflexoren und –extensoren.
• 1. Schwerpunktthema –laterale Ellenbogenschmerzen
o Differentialdiagnostische Interpretation von Befunden mit Erstellung von Arbeitshypothesen zu
• Tendopathie versus Arthropathien des Humeroradialgelenks versus Neurokontusionen des N. radialis
o Behandlungsvorschläge mit allgemeinen und spezifischen Maßnahmen
• Tendinitis versus Tendinose
• humeroradialie Entlastungstechniken
• Entlastungstechniken des N. radialis.
• 2. Schwerpunktthema – mediale Ellenbogenschmerzen
o Differentialdiagnostische Interpretation von Befunden mit Erstellung von Arbeitshypothesen zu
• Tendopathie versus Neurokontusion des N. ulnaris
• Arthropathie des Humeroulnargelenks im Sinne der Instabilität
o Behandlungsvorschläge mit allgemeinen und spezifischen Maßnahmen zu diesen Pathologien
• 3. Schwerpunktthema – anteriore Ellenbogenschmerzen
o Differentialdiagnostische Interpretation von Befunden mit Erstellung von Arbeitshypothesen zu
• Tendopathie des M. brachialis
• M. biceps brachii versus Bursitis versus Neurokontusionen des N. medianus.
• Sonstige Überlastungssyndrome sowie Boxer’s elbow, Handballgoalieelbow, etc.
o Behandlungsvorschläge mit allgemeinen und spezifischen Maßnahmen zu diesen Pathologien
Kurs 2
Thema Hand
Dauer: 6 UE
„Die meiste Überlastungssyndrome der Hand sind Folge einer okkulten Handinstabilität.“
• Genaue Informationen zur kapsuloligamentären Pathoanatomie: TFC Komplex, dorsaler und volarer ligamentärer Handgelenkkomplex
• Anatomie in vivo der Weichteile der Hand, insbesondere des Karpaltunnels und der Sehnen und Insertionen der Handextensoren und -flexoren
• Differentialdiagnostische Interpretation von Befunden mit Erstellung von Arbeitshypothesen zu radialen und ulnaren Handschmerzen
• Behandlungsvorschläge mit allgemeinen und spezifischen Maßnahmen
bei radialen Handschmerzen
o Überbelastung von u.a. M. de Quervain, Ligamentum collaterale radiale,
o Intersection syndrome
o Neurokontusion N. radialis Ramus superficialis.
• Behandlungsvorschläge mit allgemeinen und spezifischen Maßnahmen
bei ulnaren Handschmerzen
o ulnokarpales Imingement
o „ulnocarpal impaction“
o Diskusläsionen
• Behandlungsvorschläge mit allgemeinen und spezifischen Maßnahmen beim Karpaltunnelsyndrom
Thema: Fuß
Dauer: 18 UE
„Die Biomechanik des belasteten Fußes ist der Schlüssel für die Überlastungen des Fußes“
• Genaue Informationen zur kapsuloligamentären und neuromuskulären Pathoanatomie: lateraler und medialer Bandkomplex, Sehnenscheiden der Extensoren und Flexoren, Funktion des Retinaculums.
• Anatomie in vivo der Weichteile des Fußes, insbesondere wichtige Ligamente und der Sehnen der Fußextensoren und -flexoren
• Differentialdiagnostische Interpretation von Befunden mit Erstellung von Arbeitshypothesen zu medialen, dorsalen, lateralen und posterioren Fußschmerzen
• 1. Schwerpunktthema – Inversionstrauma und dessen Komplikationen
• 2. Schwerpunktthema – Achillodynie
o Peritendinitiden, Tendinitiden und Tendinosen
o symptomatische und kausale Behandlung dieser Pathologien
• 3. Schwerpunktthema – sonstige Überlastungssyndrome des Fußes
• 4. Schwerpunktthema – belastungsabhängige Fersenschmerzen,
differentialdiagnostische Arbeitshypothesenstellung
• 5. Schwerpunktthema – belastungsabhängige Unterschenkelschmerzen,
differentialdiagnostische Arbeitshypothesenstellung
Kurs 3
Thema Knie
Dauer: 18 UE
„Viele Knieoperationen zur Behandlung von nur Schmerzen sind sowie ein Loch in den Kopf zu bohren um Kopfschmerzen zu behandeln“
• Genaue Informationen zur kapsuloligamentären und neuromuskulären Pathoanatomie und der Pathoanatomie der Menisken
• Anatomie in vivo der anterioren, medialen und lateralen Weichteile des Kniegelenks, insbesondere wichtige Ligamente und Sehnen
• Differentialdiagnostische Interpretation von Befunden mit Erstellung von Arbeitshypothesen zu bei medialen, lateralen, und anterioren Knieschmerzen
• 1. Schwerpunktthema – mediale Knieschmerzen
Behandlungsvorschläge mit Maßnahmen bei
o Pathologie des Ligamentum collaterale mediale (akute Läsionen, chronische Läsionen),
o Meniskuspathologie (traumatisch, degenerativ) mittels Meniskusmobilisationen,
o Tendinitis und Bursitis des Pes anserinus superficialis,
o Plicasyndrom
• 2. Schwerpunktthema – laterale Knieschmerzen
Behandlungsvorschläge mit Maßnahmen bei
o Tractus iliotibialis Friktionssyndrom,
o Läsionen des Ligamentum collaterale laterale
o Tendinits M. biceps femoris
o Neurokontusion N. peroneus profundus
• 3. Schwerpunktthema – anteriore Knieschmerzen
Behandlungsvorschläge mit Maßnahmen bei
o anteriores Impingementsyndrome,
o Tendinitiden und Tendinosen des M. quadriceps femoris,
o patellofemorale Arthropathien
Thema: Hüfte
Dauer: 6 UE
„Chronische Leistenschmerzen sind keine Adduktorenläsionen bis das Gegenteil bewiesen ist“
• Genaue Informationen zur neuromuskulären Pathoanatomie der Adduktoren, Rotatorenmanschette und Abduktoren der Hüfte. Wichtige neurale Strukturen, die oft in der Differentialdiagnostik der Gesäß-, Trochanter- und Leistenschmerzen involviert sind.
• Anatomie in vivo der muskulären Weichteile der Hüft- und Leistenregion
• 1. Schwerpunktthema – Leistenschmerzen
o Differentialdiagnostische Interpretation von Befunden
o Behandlungsvorschlag bei belastungsabhängigen Leistenschmerzen: Adduktorenläsionen, Symphysenläsionen, inkompetente Abdominalwandläsionen
• 2. Schwerpunktthema – belastungsabhängige Gesäßschmerzen
o Differentialdiagnostische Arbeitshypothesestellung
o Behandlungsvorschläge für Neurokontusionen N. ischiadicus (Piriformissyndrom, Hamstringssyndrom) sowie Tendopathien Hamstrings,
• 3. Schwerpunktthema – belastungsabhängige Trochanterschmerzen
o Differentialdiagnostische Arbeitshypothesestellung
o Behandlungsvorschläge für Tendinosis des M. gluteus medius